Sie gehörte zu den bekanntesten Zeitzeug*innen des Holocaust. Nun ist sie im hohen Alter von 103 Jahren gestorben.

Foto: fivekit / Christoph Gräfenstein

Margot Friedländer war eine jüdische Berlinerin. Gemeinsam mit ihrer Familie musste sie während der nationalsozialistischen Herrschaft fliehen und im Untergrund leben. Ihr Vater versuchte 1939 die Flucht über Belgien nach Frankreich, wo er gefasst und in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz gebracht wurde. 1943 wurden ihre Mutter und ihr Bruder von der Gestapo festgenommen und ebenfalls nach Auschwitz deportiert. Alle drei wurden dort ermordet. Margot selbst wurde ein Jahr später verraten und in das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht. Als einzige in ihrer Familie überlebte sie den Holocaust.

Nach dem Krieg emigrierte sie in die USA. Dort lebte sie bis zum Alter von 88 Jahren und beschloss dann, nach Berlin zurückzukehren. Hier widmete sie sich dem Kampf für die Demokratie und gegen Antisemitismus und Rassismus. Sie teilte ihre Geschichte in Schulen, schrieb eine Autobiografie und lehrte die Menschen, das Geschehene nie zu vergessen.
Mit ihrer Botschaft „Seid Menschen!“ prägte sie die antifaschistische Bewegung.

Am 9. Mai 2025 ist sie im Alter von 103 Jahren verstorben, wie die nach ihr benannte Margot Friedländer Stiftung berichtete. Sie wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter auch mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande. Am 9. Mai sollte ihr auch das Große Bundesverdienstkreuz verliehen werden.


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